Arganöl – das „Gold von Marokko“
Arganöl, das Gold von Marokko!
Vor ein paar Jahren war ich mit einer Reisegruppe in Marokko. Wir machten eine Rundreise und auf dem Rückweg führte uns unser Weg von Marrakesch über den hohen Atlas nach Agadir, vorbei an den so seltenen Arganbäumen.
Dies war mein persönliches Highlight der Reise. Ich hatte schon viel darüber gelesen und verwendete auch schon seit längerer Zeit dieses wundervolle Arganöl in meinen Produkten (wahrscheinlich nicht so ein hochwertiges wie nach dieser Reise). Aber es dann live und in Farbe vor mir zu sehen war etwas ganz Besonderes!
Der Arganbaum, auch Arganie oder im lateinischen Argania spinosa genannt, gehört mit zu den ältesten Bäumen der Erde. Er wird auch als „Baum des Lebens“ bezeichnet.
Ein wahres Wunderöl!
Eine Mitreisende war Krankenschwester und sie wollte für Ihre Freundin 1 Liter mitnehmen. Da das Öl ja doch nicht ganz billig ist, fragte ich sie, warum die Freundin so viel braucht. Sie sagte mir, daß die Freundin an so starker Akne litt, daß sie früher 1x im Jahr ins Krankenhaus mußte und dort Kortison Infusionen bekam. Seit 2 Jahren würde sie jeden Morgen ihr Gesicht mit 1-2 Tropfen Araganöl einreiben und sie hätte seither keine Hautprobleme mehr.
Da wurde ich hellhörig, weil ich viele Kunden mit sensibler Haut habe.
Etwas ganz einzigartiges auf unserem Planeten!
Die Arganbäume waren früher in ganz Afrika und Südeuropa weit verbreitet, aber heutzutage gibt es sie nur noch auf ca. 8.000 Quadratkilometern, im südlichen Marokko zwischen dem hohen Atlas und Agadir! Versuche ihn woanders anzusiedeln sind noch nie gelungen.
1998 wurde das Gebiet von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Die Arganbäume sind mit tausenden von Dornen bewehrt, deshalb ist es nicht möglich die Arganfrüchte, die wie gelbe Zwetschgen aussehen, zu pflücken. Sie von den Ästen zu schlagen ist nicht erlaubt, da die Bäume dem marokkanischen Staat gehören.
So sind die Männer der Frauen, die das Öl herstellen, alle Ziegenhirten. Das heißt, wenn die Arganfrüchte reif sind gehen sie mit ihren Ziegen zu den nicht sehr hoch, flach und breit wachsenden Bäumen. Die Ziegen klettern auf die Bäume und fressen die Früchte, trotz der Stacheln 🙂
Es ist wie wenn unsere Ziegen Zwetschgen fressen, sie spucken die Kerne wieder aus. Dann kommen die Frauen und sammeln die Nüße ein und bringen sie nach Hause. Dort beginnt dann die mühsame reine Handarbeit, die ausschließlich von Frauen gemacht wird.
Die mühsame Herstellung des Arganöls!
Zuerst werden die Argannüsse, sie sehen aus wie glatte, braun glänzende Mandeln, auf einen Stein gehalten und mit einem anderen Stein darauf gehauen, bis die extrem harte Schale (16mal härter als die einer Haselnuss) aufbricht. Ich habe es selber versucht, aber mir ist es nicht gelungen.
Heraus kommen bis zu 3 Kerne, ähnlich unseren Kürbiskernen.
Danach werden die Kerne in großen Steinmühlen, die von Hand gedreht werden, gemahlen. Der ausgetretene Brei wird mit den Händen geknetet, wobei immer wieder ein paar Spritzer Wasser zugefügt wird, wodurch sich das kostbare Öl aus der Masse löst. Dieser ganze Prozess dauert für ca. 1 Liter Öl 8 Stunden.
Ein ausgewachsener Arganbaum bringt rund 30 kg Früchte, aus welchem gerade mal 1 Liter reines Arganöl gewonnen werden kann. Rechnet man zur Seltenheit der Bäume, die arbeits- und zeitintensive Herstellung des Arganöls dazu, so ist es wenig verwunderlich, dass das Öl einen solch stolzen, aber gerechtfertigten Preis hat.
Danach werden die Pressrückstände herausgefiltert, damit das Öl klar wird.
Das entstandene Öl ist das Beste, das es gibt. Es ist die erste Pressung und wurde kalt gepresst. Es heißt dann „nativ & kaltgepresst“. Das ist sehr wichtig weil durch das erhitzen Vitamine verloren gehen. Dieses besonders hochwertige Öl wird meist zur kosmetischen Anwendung verwendet, kann aber auch ohne Bedenken verzehrt werden.
Der ausgepresste Brei kann noch einmal erhitzt werden, dadurch kann noch mehr Öl daraus gewonnen werden. Es ist dann die 2. Pressung, aber nicht mehr so wertvoll, weil durch die Erhitzung wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden.
Arganöl zum Verzehren
Da das Öl der nicht gerösteten Argannüsse eher unspektakulär schmeckt, werden die Nüsse über offenem Feuer geröstet. Dadurch schmeckt das Öl wunderbar nussig, z.B. im Salat oder über warme Kartoffeln oder Quark geträufelt. Zum Kochen, also in irgendeiner Weise erhitzen, ist es zu schade!
Durch das Erhitzen ist die Ausbeute höher als bei nicht erhitzen Nüssen, deshalb ist dieses Öl auch günstiger.
Nur noch das beste Öl für meine Kunden und mich!
Seit dieser Zeit verwende ich nur noch das beste (mit Eco-Zert zertifiziertes) Arganöl. Eine Whatsapp nach Marokko 🙂 genügt und innerhalb von 1-2 Monaten kommt meine Lieferung in einem klapprigen Lastwagen zwischen Orangen und anderen Produkten aus Marokko.
Mehr über die Inhaltsstoffe und die Anwendungsmöglichkeiten finden Sie hier: http://www.naturseifen-laedle.com/produkt/arganoel/